Publikationen von Rainer Bölling




Neue Quellen für den Geschichtsunterricht
- allzu wörtlich genommen
In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 43, 1992, S. 620-628

Welcher Geschichtslehrer kennt das Problem nicht? Man sucht für den Unterricht eine Quelle, die möglichst viele Aspekte eines Themas enthält, kann sie aber trotz intensiven Stöberns in gängigen Quellensammlungen nicht finden. In dieser Situation sollen Kollegen schon darauf verfallen sein, eine Quelle selbst zu erfinden. Doch mag das Produkt auch noch so gut in den historischen Kontext passen - es ist wohl unumstritten, daß diese Art der Materialbeschaffung unzulässig ist. Die im Unterricht eingesetzten Texte müssen „den Kriterien der Fachwissenschaft genügen, insofern sie echt, verbürgt und glaubwürdig zu sein haben“.[1]

Dieser Grundsatz wird jedoch selbst von einigen Schulbuchautoren verletzt, wenn es darum geht, Quellen für den Unterricht zu arrangieren. Ein aufschlußreiches Beispiel hierfür findet sich in einem Unterrichts­modell über „Industrialisierung und Soziale Frage im Wuppertal“, das im Rahmen eines „Modellversuchs zur Erprobung und Weiterentwicklung der Richtlinien für die Unterrichtsfächer der gymnasialen Oberstufe“ in Nordrhein-Westfalen erarbeitet wurde. Dort wird eine Rede abgedruckt, die Bismarck am 20. März 1884 im Reichstag gehalten haben soll.[2] Auffällig ist bereits, daß für diese Rede zwei verschiedene Fundorte angegeben sind. Prüft man den ersten nach, so findet man in der „Weltgeschichte im Aufriß“ den ersten Teil des Textes unter dem Datum „April 1881“ abgedruckt:

Ich habe das Gefühl, daß der Staat auch für seine Unterlassungen verantwortlich werden kann. Ich bin nicht der Meinung, daß das „laisser faire, laisser aller“, das „reine Manchestertum in der Politik“ ..., daß das im Staat, namentlich in dem monarchischen, landesväterlich regierten Staat Anwendung finden könne ... Meiner Meinung nach liegt der Sieg über die lügenhaften Versprechungen und schwindelhaften Ideen, mit welchen die Führer der Sozialdemokratie die Arbeitermassen ködern, namentlich in dem tatkräftigen Beweise, daß der Staat oder wie bei uns der König sich der wirtschaftlich Schwachen und Bedrängten annimmt: Nicht als Almosen, sondern als Recht auf Versorgung, wo der gute Wille zur Arbeit nicht mehr kann ... Die sozialpolitische Bedeutung einer allge­meinen Versicherung der Besitzlosen erscheint mir unermeßlich; es gilt in der großen Masse der Besitzlosen eine konservative Gesinnung zu erzeugen, welche das Gefühl der Pensionsberechtigung mit sich bringt. Warum sollte der Soldat der Arbeit nicht eine Pension haben wie der Soldat oder der Beamte? Das ist Staatssozialismus, das ist praktisches Christentum in gesetzlicher Betätigung.
Zit. nach Hans Rothfels: Bismarck und der Staat, a.a. 0., S. 354ff.

Die Verfasser des Unterrichtsmodells haben diesen Text unwesentlich gekürzt, ihm andererseits einen Nebensatz hinzugefügt (Zeile 6 f.: „zu dessen dynastischer Tradition es zudem gehört“) und ihn dann als Teil der Bismarck-Rede vom 20. März 1884 ausgegeben, die ab Zeile 15 tatsächlich korrekt wiedergegeben ist. Es liegt also eine Quellenmontage vor, die sich weder fachwissenschaftlich noch fachdidaktisch rechtfertigen läßt.

Offenbar sind die Autoren nicht auf den Gedanken gekommen, daß die Quelle in der „Weltgeschichte im Aufriß“ nach demselben Prinzip entstanden sein könnte, sonst hätten sie sich vielleicht doch der Mühe unterzogen, den Wortlaut zu überprüfen. Das ist allerdings schwieriger, als es die dort hinzugefügte Quellenangabe vermuten läßt. Der Text besteht nämlich aus nicht weniger als fünf Quellensplittern, von denen sich nur drei wie angegeben in dem Buch von Rothfels finden:

Ich habe das Gefühl, daß der Staat auch für seine Unterlassungen verantwortlich werden kann. Ich bin nicht der Meinung, daß das „laisser faire, laisser aller“, das reine Manchestertum in der Politik“ ...., daß das im Staat, namentlich in dem monarchischen, landesväterlich regierten Staat Anwendung finden könne ... (Reichstagsrede vom 2. April 1881).
Meiner Meinung nach
liegt der Sieg über die lügenhaften Versprechungen und schwindelhaften Ideen, mit welchen die Führer der Sozialdemokratie die Arbeitermassen ködern, namentlich in dem tatkräftigen Beweise, daß der Staat oder wie bei uns der König sich der wirtschaftlich Schwachen und Bedrängten annimmt (vertrauliche Bemerkung vom 23. Mai 1881).

Nicht als Almosen, sondern als Recht auf Versorgung, wo der gute Wille zur Arbeit nicht mehr kann [...] Warum sollte der Soldat der Arbeit nicht eine Pension haben wie der Soldat oder der Beamte? (zu Moritz Busch am 26. Juni 1881 - der zweite Satz nur sinngemäß wiedergegeben).[3]

Zwischen die beiden Sätze vom 26. Juni 1881 wurde folgende Äußerung eingeschoben:

Die sozialpolitische Bedeutung einer allgemeinen Versicherung der Besitzlosen erscheint mir unermeßlich; es gilt in der großen Masse der Besitzlosen eine konservative Gesinnung zu erzeugen, welche das Gefühl der Pensionsberechtigung mit sich bringt.

Hierbei handelt es sich um eine recht freie Wiedergabe von Notizen Bismarcks aus dem Dezember 1880, die in der Friedrichsruher Ausgabe wie folgt ediert sind:

Die sozialpolitische Bedeutung einer allgemeinen Versicherung der Besitzlosen wäre unermeßlich. Das [Tabaks]Monopol kann 100 Millionen bringen und diese Summe würde hinreichen, in der großen Masse der Besitzlosen die konservative Gesinnung zu erzeugen, welche das Gefühl der Pensionsberechtigung mit sich bringt.[4]

Am Schluß der Quellenmontage schließlich steht der Satz „Das ist Staatssozialismus, das ist praktisches Christentum in gesetzlicher Betätigung“ - ein Gedanke, den Bismarck wiederholt geäußert hat. Nach dem bisher gewonnenen Einblick in die Editionstechnik der Herausgeber dürfte es müßig sein, ihn in dieser Formulierung einer bestimmten Quelle zuweisen zu wollen.

Leider ist dies nicht der einzige Fall, in dem die editorische Sorgfalt der „Weltgeschichte im Aufriß“ zu wünschen übrig läßt. Im selben Band findet sich ein längerer Text zur Imperialismustheorie, der laut Überschrift aus Lenins Werk „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ (1917) stammt.[5] Er wird nach einer bekannten Quellensammlung von Iring Fetscher zitiert.[6] Fetscher hat dort insgesamt elf Auszüge aus Lenins Werken zusammengestellt und jeweils mit Überschriften und Quellenangaben versehen. Von diesen Auszügen stammen jedoch nur sieben aus der Monographie von 1917. Drei finden sich in „Der Imperialismus und die Spaltung des Sozialismus“, einer in „Über eine Karikatur auf den Marxismus“.[7] Die Herausgeber der „Weltgeschichte im Aufriß“ haben zehn dieser elf Auszüge - teilweise gekürzt - als fortlaufenden Text abgedruckt und alle zusammen als Teil von Lenins Imperialismus-Buch von 1917 ausgegeben.

Auch wissenschaftliche Sekundärtexte sind in diesem Schulbuch vor tiefgreifenden Bearbeitungen nicht sicher. Im dritten Band findet sich ein Text von Reinhard Kühnl zur „Entwicklung und Struktur faschistischer Bewegungen“, als dessen Quelle das seinerzeit verbreitete Taschenbuch „Formen bürgerlicher Herrschaft“ angegeben ist.[8] Wer die angegebenen Seiten (77 ff.) aufschlägt, sucht allerdings vergeblich nach dem im Schulbuch abgedruckten Text. Erst allmählich wird deutlich, daß es sich hier überwiegend um eine freie Zusammenfassung ausgewählter Abschnitte aus dem Kapitel „Entwicklung und Struktur faschistischer Bewegungen“ handelt. Daran schließt sich ein als solcher noch erkennbarer Textblock aus dem Kapitel „Faschistische Herrschaftssysteme“ an, in dem in fünf Punkten deren soziale Funktion zusammengefaßt ist. Auch er hat jedoch durch mehrere nicht gekennzeichnete Auslassungen sowie einen längeren Einschub unklarer Herkunft unter Punkt 2 Veränderungen erfahren. Bemerkenswert erscheint auch, daß anstelle der „Oberklassen“, von denen Kühnl spricht, im Schulbuch der Singular „Oberklasse“ erscheint. Es muß offen bleiben, ob hier ein schlichtes Versehen vorliegt oder aber der Plural dem Herausgeber theoretische Probleme bereitete.

Die Aussage einer Quelle kann auch durch irreführende Angaben über deren Urheber verfälscht werden. Ein markantes Beispiel hierfür findet sich in einem Arbeitsbuch des Bayerischen Schulbuch-Verlages. Dort ist die bekannte Petition vom November 1932 abgedruckt, mit der sich Industrielle, Bankiers und Großagrarier bei Hindenburg für die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler einsetzten.[9] Für die Interpretation dieses Dokuments ist die Tatsache von Bedeutung, daß von den 40 vorgesehenen Unter­nehmern nur rund die Hälfte die Eingabe unterzeichnete und gerade mehrere Prominente sich zurückhielten.[10] Dennoch erscheinen unter dem Schulbuchtext Krupp, Siemens, Robert Bosch und Vögler (neben fünf weiteren Unternehmern) als Unterzeichner, obwohl sie nicht unterschrieben haben. Andererseits werden von den tatsächlich an der Petition beteiligten Personen nur fünf genannt. Die aus einer obskuren Quelle übernommene Namensliste führt dazu, daß Schüler und Lehrer, die mit der Materie nicht näher vertraut sind, ein schiefes Bild von der Haltung deutscher Großindustrieller gegenüber dem National­sozialismus gewinnen. Angesichts der Kontroverse um diese Thematik liegt die Vermutung nahe, daß hier absichtlich manipuliert wurde, doch läßt sich der Fehler ebenso auf mangelnde Fachkompetenz der Herausgeber zurückführen.

Genug der Beispiele. Sie sollten gezeigt haben, auf welch schwankendem Boden sich bei einigen Schulbüchern ein Geschichtslehrer bewegt, der auf die Authentizität der abgedruckten Quellen und Sekundärtexte vertraut. Bei der „Weltgeschichte im Aufriß“ mag die Eile, mit der die ersten Bände Mitte der 1970er Jahre auf den Markt gebracht wurden, einiges erklären; Fazit bleibt, daß bei der Benutzung dieses verbreiteten Unterrichtswerkes große Vorsicht geboten ist. Andererseits kann man von einem Lehrer im Alltagsbetrieb kaum erwarten, daß er alle für den Unterricht vorgesehenen Texte quellenkritisch überprüft. Das gilt auch bei der Erstellung von Abiturvorschlägen, wenngleich hier eine besonders sorgfältige Prüfung des Materials wünschenswert erscheint. Um so mehr sollten sich die Verfasser von Schulbüchern und Unterrichtsmodellen verpflichtet fühlen, das gesamte Material nach dem Original oder (bei Archivalien oder anderen schwer zugänglichen Quellen etwa) nach einer wissenschaftlich zuverlässigen Edition zu zitieren. Die Einhaltung dieses Standards wiederum müßte von den mit der Prüfung von Schulbüchern beauftragten Gutachtern bzw. Kommissionen angemessen berücksichtigt werden. Nur so läßt sich eine kumulative Verfälschung historischer Quellen für Unterrichtszwecke vermeiden, wie sie am Bismarck-Text aus dem Wuppertaler Unterrichtsmodell exemplarisch aufgezeigt wurde. Sollte es dagegen üblich werden, Quellen und Darstellungen nach Schulbüchern zu zitieren, die diese nach Schulbüchern zitieren usw., dann kann leicht der Punkt erreicht werden, wo das Ergebnis nicht mehr von einem fiktiven Text im eingangs bezeichneten Sinne zu unterscheiden ist.

Anmerkungen

[1] Werner Ripper: Quellen im Unterricht. In: Gerold Niemetz (Hrsg,): Lexikon für den Geschichtsunterricht. Freiburg/Würzburg: Ploetz 1984, S. 158‑163, hier S. 161.
[2] Industrialisierung und Soziale Frage im Wuppertal. Möglichkeiten und Grenzen einer synchronen Untersuchung mit lokal- und alltagsgeschichtlicher Schwerpunktsetzung in der Jahrgangsstufe 11.1. Erarbeitet von Geschichts­lehrern des Gymnasiums Sedanstraße, Wuppertal 1988, S. 94 f. (M 14 f). -  Siehe Anhang
[3]
Hans Rothfels: Bismarck und der Staat. 4. Aufl. Stuttgart 1964, S. 354, 358 und 359.
[4]
Bismarck: Gesammelte Werke, Bd. 6 c, S. 230
[5]
Weltgeschichte im Aufriß, Bd. 2. Frankfurt/Main 1974, S. 384-388
[6]
Der Marxismus. Seine Geschichte in Dokumenten. München 1967, S. 461 ff.
[7]
Lenin: Werke, Bd. XXIII.
[8]
Weltgeschichte im Aufriß, Bd. 3/1. Frankfurt/Main 1976, S. 33 f.; Reinhard Kühnl: Formen bürgerlicher Herr­schaft. Liberalismus ‑ Faschismus. Reinbek 1971, S. 77 ff. bzw. 130.
[9] A. Großmann l A. Gahlmann (Hrsg.): Nationalsozialismus. München 1983, S. 22.
[10]
Vgl. Rainer Decker: Großunternehmer und NSDAP im November 1932 ‑ eine wissenschafts­propädeutische Unterrichtsreihe. In: GWU 38 (1987), S. 145-162.


An
hang

M 14 f   Bismarck - Sozialgesetzgebung

Aus einer Reichstagsrede                                                                            Berlin, 20. März 1884

Ich habe das Gefühl, daß der Staat für seine Unterlassungen verantwortlich werden kann. Ich bin nicht der Meinung, daß das „laisser faire, laisser aller“, das „reine Manchestertum in der Politik“ im Staat, namentlich im monarchischen, landesväterlich regierten Staat Anwendung finden könne. Meiner Meinung nach liegt der Sieg über die lügenhaften Versprechungen und schwindelhaften Ideen, mit welchen die Führer der Sozialdemokratie die Arbeitermassen ködern, namentlich in dem tatkräftigen Beweise, daß der Staat oder wie bei uns der König, zu dessen dynastischer Tradition es zudem gehört, sich der wirtschaftlich Schwachen und Bedrängten annimmt. Nicht als Almosen, sondern als Recht auf Versorgung, wo der gute Wille zur Arbeit nicht mehr kann ... Die sozialpolitische Bedeutung einer allgemeinen Versicherung der Besitzlosen erscheint mir unermeßlich; es gilt in der großen Masse der Besitzlosen eine konservative Gesinnung zu erzeugen, welche das Gefühl der Pensionsberechtigung mit sich bringt. Warum sollte der Soldat der Arbeit nicht eine Pension haben wie der Soldat oder der Beamte? Das ist Staatssozialismus, das ist praktisches Christentum in gesetzlicher Betätigung.

... Der eigentliche Beschwerdepunkt des Arbeiters ist die Unsicherheit seiner Existenz; er ist nicht sicher, daß er immer Arbeit haben wird, er ist nicht sicher, daß er immer gesund ist, und er sieht voraus, daß er einmal alt und arbeitsunfähig sein wird. Verfällt er aber der Armut auch nur durch eine längere Krankheit, so ist er darin nach seinen eigenen Kräften vollständig hilflos, und die Gesellschaft erkennt ihm gegenüber bisher eine eigentliche Verpflichtung außer der ordinären Armenpflege nicht an, auch wenn er noch so treu und fleißig die Zeit vorher gearbeitet hat. Die ordinäre Armenpflege läßt aber viel zu wünschen übrig, namentlich in den großen Städten, wo sie außerordentlich viel schlechter als auf dem Lande ist. Wenn wir in den Berliner Zeitungen lesen von Selbstmord aus Nahrungssorgen, von Leuten, die direkt Hungers gestorben sind und sich aufgehängt haben, weil sie nichts zu essen gehabt haben, von Leuten, die in der Zeitung ankündigen, sie wären obdachlos hinausgeworfen und hätten kein Unterkommen, so sind das lauter Dinge, die wir vom Lande nicht kennen und nicht verstehen ... Für den Arbeiter ist das immer eine Tatsache, daß der Armut und der Armenpflege in einer großen Stadt zu verfallen gleichbedeutend ist mit Elend, und diese Unsicherheit macht ihn feindlich und mißtrauisch gegen die Gesellschaft. Das ist menschlich nicht unnatürlich, und solange ihm der Staat da nicht entgegenkommt, oder solange er zu dem Entgegenkommen des Staates kein Vertrauen hat, solange ihm dies Vertrauen zur Ehrlichkeit des Staates durch die Verdächtigungen der Regierung genommen wird, da wird er, wo er es finden mag, immer wieder zu dem sozialistischen Wunderdoktor laufen, ... und ohne großes Nachdenken sich von ihm Dinge versprechen lassen, die nicht gehalten werden. Deshalb glaube ich, daß die Unfallversicherung, mit der wir vorgehen, sobald sie namentlich ihre volle Ausdehnung bekommt auf die gesamte Landwirtschaft, auf die Baugewerke vor allem, auf alle Gewerke, wie wir das erstreben, doch mildernd auf die Besorgnis und auf die Verstimmung der arbeitenden Klassen wirken wird. Ganz heilbar ist die Krankheit nicht, aber durch die Unterdrückung äußerer Symptome derselben durch Zwangsgesetze halten wir sie nur auf und treiben sie nach innen. Darauf allein kann ich mich nicht einlassen.
                                                                                                                                                    

Text bis Zeile 13 aus: Weltgeschichte im Aufriß, Bd. 2, Frankfurt/Main 1974, S. 154; ab Zeile 14 aus: W. Kampmann (Hrsg.), Bismarck, Paderborn 1967, S. 108 f.